Wegbeschreibung Wiler - Guttannen
Sie folgen weiter dem alten Grimselweg, der bald danach nach rechts abbiegt. Er führt durch einen bewaldeten Hang hinauf und schneidet dabei die zahlreichen Kehren des Strässchens nach Unterstock, bis er in dieses einmündet. Nach kurzer Zeit erreichen Sie die Talebene bei Vordertal und überqueren das Urbachwasser am Anfang des wildromantischen Urbachtals. Vor Ihnen erheben sich die über tausend Meter hohen Felswände der Engelhörner.
Hier müssen Sie auf den Fussweg achten, der linkerhand abbiegt und der Sie bergwärts nach Understock bringt. Durch das aussichtsreiche Bergdorf wandern Sie ganz nach rechts hinauf, biegen dann nach Südosten ab und nehmen den oberen Wanderweg Richtung Hirschi und Stocki. Über Ihnen trohnt der mächtige «Loibstock» und auf der anderen Talseite erkennen Sie das Dorf Wiler, über das die andere Variante der Sbrinz-Route von Engelberg über den Jochpass führt.
Achtung! Auf dem folgenden, nach unten führenden Strässchen durch den Schlagwald müssen Sie vor Stocki auf ein Schild achten, das darauf hinweist, ob der obere alte Grimselweg bis ins Dorf Boden offen ist. Er kann nämlich bis in den Juni hinein durch eine grosse Lawine bei der «Golperlaui» unpassierbar sein. In diesem Fall müssten Sie weiter hinunter Richtung Innere Urweid wandern und dort als Alternative den alten Saumpfad über die «Gesprengte Fluh» oder die Grimselstrasse nach Boden nehmen. Wir empfehlen Ihnen dringend, sich bis Mitte Juni vorher bei den örtlichen Verkehrsbüros zu erkundigen.
Der alte Saumweg über die Gesprengte Fluh wurde nach einem verheerenden Hoch-
wasser der Aare um 1770 in die Felswand gesprengt. Gegenüber der Aare sehen Sie die alte Grimselstrasse, die durch Tunnels führt, aber heute nicht mehr befahren wird. Weiter oben überqueren Sie auf dieser zweiten Wegvariante den geröllreichen Golperlauibach, der noch im Frühsommer sehr viel Wasser führen kann. Auch hier ist Vorsicht geboten! In der Schlucht darunter donnern die Wassermassen der Aare ins Tal. Danach kommen Sie über sonnige, ausgedehnte Alpweiden auf beiden Wegvarianten ins Bergdorf Boden.
Nach dessen Durchquerung wandern Sie nach links über die Passstrasse und die Aare-
brücke. Damit umgehen Sie das einstige Gasthaus «Ägerstein» von 1820. Es liegt auf
der anderen Seite des Flusses, oben am ehemaligen Saumweg über der heutigen Pass-
strasse. Der alte Saumpfad führte direkt vor dem historischen Haus, einer wichtigen Zollstation bis ins 18. Jahrhundert, vorbei und ist noch deutlich zu erkennen.
Die neue Wegstrecke führt links der Aare dem Hang entlang aufwärts und Sie erreichen über Flesch und Hohfluh das auf 1000 m gelegene Hochtal vor dem anmutigen Dorf Guttannen. Früher war dies die oberste und letzte ganzjährig bewohnte Siedlung im Haslital mit einer Sust und damit auch ein wichtiger Halte- und Rastplatz im Saumverkehr.
Der Gasthof Bären wurde 1803 nach einem verheerendenDorfbrand wieder aufgebaut. Eine Inschrift erinnert an die verschiedenen Feuerbrünste. Das schmucke Kirchlein ist
aus dem Jahre 1722. Guttannen gilt auch das Zentrum der Bergkristalle und der Strahler (Kristallsucher).
Eine umfangreiche Präsentation einheimischer Mineralien können Sie im Kristall-
museum Rufibach bewundern. Die Geschichte des Bergdorfes erfahren Sie auf einem historischen Dorfrundgang.
Nächster Wegabschnitt: Guttannen - Handeck